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25.04.2011

aus TITANIC

Na also! Da stimmt doch was nicht, sagte ich zur Verkäuferin, die mir das Wechselgeld gab. Stimmt, da stimmt doch was nicht, sagte auch die Verkäuferin.…

Na also! Da stimmt doch was nicht, sagte ich zur Verkäuferin, die mir das Wechselgeld gab. Stimmt, da stimmt doch was nicht, sagte auch die Verkäuferin. Gemeinsam suchten wir den Fehler und entdeckten dabei zufällig das Typenschild der Registrierkasse. Es handelte sich um eine Maschine der Firma MOGLER-Kassen. Na also, dann stimmt?s ja doch.

Peter P. Neuhaus

18.04.2011

Telefonterror

Heute hat die Steinzeit Jarltech erreicht: Telefon tot. Alle, der Multiplexer, die Alarmanlagenleitung, Brandmeldeanlage, alles weg. Arcor hat "Großstörung".…

Heute hat die Steinzeit Jarltech erreicht: Telefon tot. Alle, der Multiplexer, die Alarmanlagenleitung, Brandmeldeanlage, alles weg. Arcor hat "Großstörung". Das Internet geht - und fast muss man sagen: Solange das Internet geht, können wir auf das Telefon verzichten. Gut, dass wir investiert haben und eine zweite Alcatel-Anlage haben, die über die Telekom läuft, ganz ohne Arcor, und bei einer Störung automatisch umschaltet. Nein, die "letzte Meile" ist nicht dieselbe, die Kabel gehen in unterschiedliche Richtungen von unserem Gelände. Naja, die automatische Umschaltung klappt nicht, und manuell dann das Desaster: Null Gespräche. Auch die Telekom "sendet" nicht mehr. Wie sich herausstellt, teilen sich beide einen Ortsverteiler. Und der ist: kaputt. Danke an unsere Mitarbeiter, die sofort ihre Handy-Nummern auf der Webseite gepostet haben. Und benutzt haben, damit unsere Kunden und Lieferanten noch mit uns sprechen konnten. Jedenfalls haben wir jetzt damit zu tun, uns eine bessere Notfall-Lösung zu überlegen. Zwei Firmen, die die Telefonie gegenseitig absichern, aber denselben Verteiler benutzen, sind nur eins: Panne.

09.04.2011

Warum wir unsere eigene Betriebssoftware entwickeln

Wenn ich Kunden oder Lieferanten erzähle, dass wir unsere eigene Betriebssoftware nutzen, schauen mich einige mit großen Augen an.…

Wenn ich Kunden oder Lieferanten erzähle, dass wir unsere eigene Betriebssoftware nutzen, schauen mich einige mit großen Augen an. In einer Gruppe mit 110 Mitarbeitern hätte man SAP oder Navision erwartet. Nein, das haben wir nicht, und auch aus gutem Grund nicht. Seit ich vor 20 Jahren angefangen habe, habe ich meine ERP-Software immer selbst geschrieben, anfangs unter dBase II. (Mir fällt gerade auf, dass die Word-Rechtschreibkorrektur das Wort „dBase“ nicht mehr kennt:)). Mittlerweile beschäftigen wir ein Team von drei Programmierern, die an unserer „Webfaktura“ arbeiten. Nicht nur die Manpower kostet Geld, die Software muss auch jedes Jahr von einem Spezial-Wirtschaftsprüfer zertifiziert werden. Trotzdem glaube ich, dass diese Software ein echtes Alleinstellungsmerkmal von uns ist, das uns von Konkurrenten unterscheidet.

Wenn bei Jarltech der Chef auf die Idee kommt, einen Blog schreiben zu wollen, und zwar in zwei Sprachen (englische Texte werden von unserer Übersetzerin nachgetragen) und wahlweise mit Twitter-Funktion und Spam-Filter für die Antworten, dann läuft das eben am selben Tag noch. Oder eine Umstellung von DPD auf UPS, ein Wegeführungssystem fürs Lager, ein Konferenzraumbelegungsplan oder oder oder. Unsere Webfaktura arbeitet neben Deutsch und Englisch übrigens auch auf Chinesisch.

Aber viel wichtiger als die Geschwindigkeit ist auch eine neue Rolle, die man als Distributor zwischen Hersteller und Wiederverkäufer einnimmt. Beide wollen voneinander wissen und miteinander kommunizieren, aber die Softwarepakete verstehen sich nicht. Also sind wir als Interface dazwischen. Und ganz ehrlich, wenn ein Kunde sich entscheidet, seine Einkäufe in Zukunft lieber bei uns zu machen, dann kann ich nicht erst irgendwo wochenlang einen Programmierauftrag vergeben, sondern ich will den Umsatz sofort.

Oder werden Sie mal Distributor von HP – die Verzahnung der EDV-Systeme ist eine echte Herkulesaufgabe, aber ich bin mir sicher, dass wir das schneller hinbekommen, als wenn wir einer externen Firma erst erklären müssen, worum es geht. Genauso Wünsche von Kunden. Ein Kunde hatte die geniale Idee, uns sein Briefpapier einzuscannen, damit wir für sein Streckengeschäft Ware mit Lieferscheinen auf seinem Briefpapier drucken können. Superidee, und schon funktioniert das, und zwar für alle Kunden, mit Lieferscheinen in allen wichtigen Sprachen.

Um unsere Software finanziell zu bewerten, haben wir das aktuelle Pflichtenheft an einen Hersteller für Standard-ERP-Software geschickt, mit der Bitte, seine Module so zusammenzustellen und zu ergänzen, dass es für uns weltweit passt. Ergebnis: Knapp 700.000 Euro, inklusive ein paar Monaten Migrationsphase. Natürlich steckt auch jetzt genauso viel Geld in der Software, aber, wir können die Prioritäten für die Weiterentwicklung jeden Tag selbst setzen. Unsere Mitarbeiter haben ein Tool, um Verbesserungsvorschläge zu machen, die dann umgesetzt werden. Das sind immer noch Hunderte, und teilweise geht es doch sehr weit ins Detail. Aber: Es macht den Vertrieb und die Technik schneller und für den Kunden unkomplizierter.

Ein befreundeter IT-Professor sagte mir mal, dass man in der Praxis bei mittelständischen Unternehmen damit aufgehört hat, die großen Softwarepakete zu individualisieren. Stattdessen wird der Ablauf des Betriebs einfach an die Standardsoftware angepasst, das ist oft letztlich billiger. Na schön – aber ich denke, unsere Firma unterscheidet sich durch seine Arbeitsweise von anderen Firmen, und das möchte ich nicht verlieren. Wenn sich am Ende alle Firmen an die drei großen Softwarepakete angepasst haben, dann arbeiten endlich alle gleich …